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Das Haus der Heimat im 10-jährigen Jubiläumsjahr 2008

Ein Stück Heimat findet jeder, der das Haus der Heimat Nürnberg betritt: Der Zuwanderer über die Begegnung mit Landsleuten sowie bei aktiver Traditionspflege. Einheimische z.B. über die Begegnung mit jugendlichen Zuwanderern, die teilweise mit fränkischem Akzent sprechen. Ein Fremder spürt, dass man hier als Heimatsuchender verstanden wird.

Doris Hutter

Doris Hutter

Dadurch wird der Weg zum Heimisch werden allen erleichtert. Durch Begegnungen kann es sehr spannend werden, durch gemeinsame Veranstaltungen richtig schön. Das Haus der Heimat (HdH) stellt dafür Logistik, Erfahrungen, personelle Kapazitäten und viel Herz zur Verfügung.

Die Mittel für den Betrieb des Hauses werden nach wie vor vom Freistaat Bayern, dem Bezirk Mittelfranken, der Stadt Nürnberg und von den Mitgliedern des Vereins „Haus der Heimat e.V.“ bereitgestellt. Die Menschen, die den Betrieb zusammen halten, sind Aussiedler: vier Hauptamtliche (Geschäftsleiterin, Sprachlehrerin, Sekretärin, Hausmeister) und drei Teilzeitbeschäftigte (Sprachlehrerin, Musiklehrerin, Bibliothekarin). Außer ihnen sind rund 40 Ehrenamtliche in sechs Arbeitskreisen regelmäßig im und für das HdH tätig.

Ziele, Aufgaben, Wege

Neben seinem Hauptziel „Förderung der Kultur der Deutschen, die ihre Heimat verloren haben“, verwendet der Verein einen Teil der Kraft und Fördermittel zur Eingliederung, besonders der Zuwanderer aus Russland. Das HdH ist Mitglied im Aussiedlerbeirat der Stadt Nürnberg und hat 2008 dessen Vorsitz inne. Die Eingliederung wird hauptsächlich über Kultur gefördert: Sprachkurse, Seniorentreffen mit kulturellem Austausch, Seminare, Vorträge, Inforeihen, Herausgabe von Büchern über die Vertreibung/Vertreibungs- bzw. Aussiedlungsgebiete, über die Beziehungen zwischen Nürnberg und osteuropäischen Heimatgebieten von Deutschen, Forschung über die Deutschen im Osten, Bräuche und Brauchtumsveranstaltungen mit Volkstanz, Trachtenpflege, Gesang, Musikalische Früherziehung, Volkstanzunterricht, Theater, Ausstellungen, Mundartlesungen, Buchpräsentationen sowie Aussiedlerberatung (in Zusammenarbeit mit dem Bund der Vertriebenen). Die Deutschen aus Russland bieten zusätzlich Malkurse, Instrumentalunterricht, Förderunterricht (Deutsch, Logisches Denken, Englisch u. a.), Quali-Vorbereitung, Modernen Tanz und Theater. Das HdH versteht sich als Haus der Begegnungen. Es wird versucht, eine Brücke zur einheimischen Bevölkerung zu schlagen. Angestrebt wird ein kultureller Austausch und gegenseitiges Verständnis (dafür lädt die Geschäftsleiterin Lehrer, Kindergärtnerinnen, Kirchenvorstände u. a. Gruppen ins HdH zu Gesprächen über Menschen mit Migrationshintergrund, Erfahrungen im Umgang mit Zuwanderern usw. und beteiligt sich an mehreren Runden Tischen) sowie gemeinsame Veranstaltungen, wo sich die Aussiedler und Vertriebenen einbringen können und die hiesige Landschaft mit ihren mitgebrachten Traditionen bereichern möchten.

Das Haus lebt – und platzt aus allen Nähten

Über die praktische Gestaltung der Ziele des eingetragenen Vereins Haus der Heimat e.V. Nürnberg diskutiert und stimmt der Vorstand des Vereins ab. Dieser setzt sich gegenwärtig zusammen aus: Vorsitzender Horst Göbbel, Siebenbürger Sachse, Stellv. Vorsitzender Karl Freller, MdL, Schwabach, Stellv. Vorsitzender Dipl. Ing. Joachim Lukas, Schlesier, Schriftführerin Erna Malygin, Deutsche aus Russland, Kassenwärtin Ingrid Fröhlich, Schlesierin sowie den Beisitzern Prof. Dr. Hartmut Beck, Nürnberg, Helmine Buchsbaum, Banater Schwäbin, Anke Geiger, Nürnberg, Werner Henning, Siebenbürger Sachse, Erich Leier, Egerländer, Alexander Philipp und Artur Schächterle, Deutsche aus Russland, Johann Schuster, Siebenbürger Sachse, Anna Steinbinder, Sathmarer Schwäbin und Josef Wyschkon, Oberschlesier. Die Rechnungsprüfer sind Georg Masnitza, Oberschlesier und Johann Roch, Banater Schwabe.

Inzwischen gibt es 54 sich regelmäßig treffende Gruppen, von denen sich die 18 Kinder – und 7 Jugendgruppen wöchentlich, die 29 Erwachsenengruppen meist monatlich treffen. Die Anzahl der regelmäßigen Besucher des HdH (aktive Gruppenmitglieder) ist im Schnitt 150 pro Tag und kann kaum mehr wachsen, weil die Räume dicht belegt sind. Die Anzahl der Vorträge im HdH ist auf 46 im Jahr 2007 gestiegen. Vorträge, Lesungen, Ausstellungen und Seminare werden von persönlichen Mitgliedern und den Mitgliedsverbänden ehrenamtlich geplant und im Haus der Heimat durchgeführt.

Projektarbeit ist wesentlich

Größere Projekte, die auch außerhalb des Hauses durchgeführt werden, durchschnittlich 100 größere Projekte im Jahr, können von Vereinsmitgliedern in den Arbeitskreisen des Hauses der Heimat geplant, besprochen und organisiert werden. Einige sind mit Fotos in der Rubrik „Veranstaltungen/ Archiv“ beschrieben. Die Arbeitskreise treffen sich dafür regelmäßig. Ihre Mitglieder und Sprecher sind ehrenamtlich tätig und leisten im Bereich der Projekte wertvolle Vorarbeit für die Beschlüsse der Vorstandsmitglieder.

Jährliche Höhepunkte sind die Abschlussfeiern der insgesamt rund 160 Sprachschüler, die Aussiedlerkulturtage der Stadt Nürnberg, das Herbstkonzert des HdH, Jahresempfang mit Themen aus den Herkunftsgebieten im kulturellem Teil, der Tag der offenen Tür „Fest unter der Eiche“ mit durchschnittlich 350 Besuchern und das von ca. 100 Kindern mit Eltern besuchte Kinderfest des HdH.

Das Haus der Heimat Nürnberg genießt längst in der Öffentlichkeit einen guten Ruf durch seine vielfältigen Aktivitäten, gesteigerte Öffentlichkeitsarbeit sowie persönlichen Kontakte und Zusammenarbeit mit mehreren Institutionen.

Hier engagiert man sich für Belange, deren Wurzeln in einem gemeinsamen Bekenntnis liegen zur Pflege der Tradition und Kultur des deutschen Volkes und der Deutschen, die ihre osteuropäische Heimat zwar verloren, jedoch in Bayern Heimat gefunden haben.