Die Gefahren durch Seeräuberei und Sturmfluten hielten die Menschen früher davon ab, direkt an der Küste Städte anzulegen. Aus diesem Grund
liegt auch Cammin 6 Kilometer von der Ostsee entfernt am Ufer der Dievenow. Einstmals hatte die auf einem Hügel gelegene Stadt eine hohe Mauer, die dem Bischof mehr Schutz bot als das stets gefährdete Wollin, so daß er
1175 seinen Sitz nach Cammin wechselte. Bestimmend für das Stadtbild bleiben bis heute die Stadtmauer, das spätgotische Rathaus und der Dom, dessen
spätromanischer Ursprung heute noch zu sehen ist und der den einzig geschlossenen Kreuzgang Pommerns enthält. Im Gegensatz zu den meisten Kirchen Hinterpommerns ist die Inneneinrichtung des St.-Johannis-Doms von Cammin
nicht vernichtet oder geplündert worden, auch wenn der kostbarste Teil des Domschatzes 1945 abhanden gekommen ist - ein 1000 Jahre alter Cordulaschrein aus Elchschaufelplatten. Dennoch gehört der Dom wegen seiner
Wandmalereien und Fresken zu den größten Kunstwerken Europas. |