Zwei Städte konkurrierten vor dem 2. Weltkrieg um den Titel eines pommerschen Rothenburgs : Pyritz und Stargard. Viel geblieben ist von beiden nicht - Pyritz wurde zu 90 % und Stargard zu 70 % zerstört. Wenn man die Pracht einzelner Bauwerke in den Vordergrund rückt, so lag im Vergleich Stargard vor Pyritz - in Stargard setzte sich die wohlhabende Bürgerschaft selbst Denkmäler wie den spätgotischen Rathausgiebel, der Ratsapotheke und der Alten Wache mit einem Laubengang aus der Barockzeit. Auch die Stadtmauer war fast ganz erhalten, eines seiner vier Tore war etwas für Pommern ganz Einmaliges - das Mühlentor, ein Wassertor mit zwei trutzigen Türmen. Nicht unerwähnt dürfen die beiden Hauptkirchen aus dem 15. Jahrhundert bleiben - die Johanniskirche mit dem höchsten Turm in ganz Pommern (99 Meter) und die dreischiffige Basilika zu St. Marien, die größte Backsteinkirche Pommerns.

Bekannt - auch noch nach dem Krieg - war die Stargarder Firma Mampe Likör, durch deren Schornstein der 15. Längengrad verlief, der für die Festlegung der mitteleuropäischen Zeit maßgebend ist.