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Wollin wird durch die Dievenow vom Festland und durch die Swine von der Insel Usedom getrennt. Gemeinsam haben die Inseln den Wechsel zwischen
Flach- und Steilküste. Letztere werden von Endmoränensträngen gebildet, die im Landesinneren Erhebungen mit dunklen Seen bilden. Einer von ihnen ist der sagenumwobene Jordansee, an dem schon die Germanen ein Heiligtum errichtet
haben sollen. Ebenso sagenumwoben ist die Riesenstadt Vineta, das als Venedig des Ostens galt. Ausgrabungen zwischen 1934 und 1941 ergaben, daß unter dem Marktplatz von Wollin 15 übereinander gelagerte Schichten liegen, von
denen die unteren 12 auf eine etwa 10 000 Menschen beherbergende Großstadt von etwa 4 km Länge aus der Zeit zwischen 850 und 1150 wiesen. Mehrfach muß die Stadt zerstört und dann wiederaufgebaut worden sein. Ein schwerer
Überfall in der Zeit um 1160/1170 scheint dann den endgültigen Untergang der ruhmreichen Handelsmetropole bewirkt zu haben, was zur Verlegung des Bischofssitzes von Wollin ins benachbarte Camin zur Folge hatte (Bischof Otto hatte
in Wollin seinen Bistumssitz begründet). Im März 1945 wurde Wollin zu 90 % zerstört und war somit eine der am schwersten getroffenen Städte in Pommern. |
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