21.05.2022 - 21.05.2022:

Tage der Deutschen Kulturvielfalt – Kulturnachmittag im HdH am Samstag

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Am Samstag wurde das feierliche Kulturprogramm im Haus der Heimat fortgeführt. Nach einem Kunstworkshop unter der Leitung von der Kunstlehrerin Irina Trautwein am Vormittag, durften sich die Gäste auf ein buntes Programm aus musikalischen, gesanglichen und schauspielerischen Darbietungen freuen. Die Sängerinnen und Sänger des Siebenbürgischen Liederkranzes begeisterten mit ihrer gesanglichen Darbietung von „Grüß Gott, du schöner Maien“ und „De Bånk“ unter Leitung von Angelika Meltzer, die an diesem Nachmittag die Gäste auch als Moderatorin durch das kulturelle Programm begleitete.
Die siebenbürgische Schauspielerin Eva-Maria Piringer stellte gekonnt und äußerst lebendig dem Publikum zwei starke Frauen als „ungehaltene Reden ungehaltener Frauen“ in Form von Theaterminiaturen vor:  Christiane Vulpius, verheiratete von Goethe, und Eva Braun. Das Frauenensemble des Musikalischen Salons „Lyra“, unter der Leitung von Tatjana Gettich, am Klavier begleitet durch Nadejda Schneider, bot zwei Gesangsinterpretationen: „Musik erfüllt die Welt“ und „Harmonie“. Die Gruppe „Volksquelle remixed“ geleitet von Olga Philipp gab ihre gesanglichen Darbietungen der Lieder „O sole mio“ und „Lass mich in dein Leben“ zum Besten. Für die weitere musikalische Umrahmung am Klavier sorgten das junge Talent Isabell Jung vom Musikalischen Salon Lyra (Hippe und Engel) sowie Taisiya Yakovenya (Chopin und Cortazar).
Nach einer gesprächsreichen Kaffeepause (mit herrlichen Cremeschnitten von der siebenbürgischen Bäckerei Ludwig) erwartete die Gäste das nächste Highlight des Kulturprogramms: Die Aufführung des Russland-Deutschen Theaters Niederstetten. In ihrem Theaterstück „Die Kist’ von der Wolga“ erzählen Maria und Peter Warkentin die Geschichte der Wolgadeutschen aufgrund von Werken bedeutender russlanddeutscher Autoren. In ihrer szenisch-literarischen Darbietung umreißt das Schauspielerpaar die Geschichte der Deutschen aus Russland von der Auswanderung der deutschen Kolonisten an die Wolga im 18. Jahrhundert, bis zu Deportation der Deutschen in der Sowjetunion durch den Erlass vom 28. August 1941 und die damit verbundene schmerzhafte Entwurzelung. Während der Aufführung wurde viel geschmunzelt, viel gelacht, aber der Inhalt sorgte auch für nachdenkliche und traurige Momente. Das Publikum nahm das Theaterstück dankbar und begeistert auf, und belohnte Maria und Peter Warkentin dafür mit langen Standing Ovations.

Horst Göbbel, Katharina Martin-Virolainen