„Schwungvoll ins neue Jahrtausend“
Der Verein Haus der Heimat Nürnberg feiert zehnjähriges Jubiläum
„Der Erfolg bei der Kulturpflege und der Nutzen für die Stadt ist unübersehbar. Das haben die Verantwortlichen in Nürnberg bereits vor Jahren erkannt.“ Mit diesen Worten fasste Bürgermeister Horst Förther in der Feierstunde zum zehnjährigen Jubiläum des Vereins Haus der Heimat am 25. Oktober treffend zusammen, was dieses neue Nürnberger Kultur- und Begegnungzentrum im letzten Jahrzehnt für den Ballungsraum Nürnberg mit seinen weit mehr als 200.000 Menschen, die aus den früheren deutschen Ostgebieten, Osteuropa oder der GUS gekommen sind bzw. deren Nachkommen, heute darstellt. Der Verein „Haus der Heimat“ leistet mit seinen 28 Mitgliedsverbänden in der Stadt einen unverzichtbaren Beitrag zur Integration von Aussiedlern, ehemaligen Vertriebenen und Flüchtlingen, engagierte Kulturarbeit, hat ein besonderes Augenmerk auf Kinder und Jugendliche und bietet vielen Menschen den notwendigen sinnvollen Begegnungsraum. Drei Jahre nach Gründung des Verbandes konnten die Verantwortlichen 1998 ihre Arbeit in einem Neubau, dem Haus der Heimat an der Imbuschstraße fortsetzen. Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber, Innenminister Dr. Günther Beckstein, Staatssekretär Karl Freller hatten in München dafür die Weichen gestellt, in Nürnberg taten es die beherzten Gründungsmitglieder unter Leitung des ersten Vorsitzenden Dr. Ernst Christian (1995-2000) in enger Zusammenarbeit mit den großen Fraktionen des Nürnberger Stadtrats und ganz besonders von Alt-Oberbürgermeister Peter Schönlein und seinen Nachfolgern Ludwig Scholz und Dr. Ulrich Maly. Die sechs Arbeitskreise, die für Kultur, Geschichte, Soziales und Aussiedlerbetreuung, Öffentlichkeitsarbeit, Bibliothek sowie Sprachunterricht zuständig sind, erarbeiten jährlich zahlreiche Projekte, setzen diese um und bieten damit Tausenden von Menschen ein Forum für breit angelegte Unternehmungen.
Der Jubiläumsabend, von der örtlichen Presse umfassend gewürdigt, musikalisch klassisch gestaltet von Sergiy Paparow, aus der Ukraine stammend und Sprachschüler unseres Hauses, bot dem derzeitigen Vorsitzenden Horst Göbbel die Möglichkeit, einführend den umfassenden Wert von Begegnung und Öffnung gegenüber dem Fremden zu erörtern, zahlreiche Ehrengäste, unter ihnen ganz besonders die noch lebenden Gründungsmitglieder des Vereins, zu begrüßen und neben dem Dank an alle Aktiven und Begleiter im Land, im Bezirk, in der Kommune, inhaltlich hochklassige Stunden anzukündigen.
Diese setzten sich zusammen aus dem Festvortrag des Direktors des Hauses des Deutschen Ostens in München, Dr. Ortfried Kotzian, der auch sein neuestes Buch „Die Umsiedler“ präsentierte, der Uraufführung des vom Regisseur und Filmemacher Günter Czernetzky hergestellten Films „Hereinspaziert“ (eine gelungene Zusammenschau all dessen, was dieses junge Haus darstellt) und der Vorstellung der sehr erfreut und mit viel Interesse aufgenommenen, reich bebilderten Festschrift „Schwungvoll ins neue Jahrtausend – 10 Jahre Verein Haus der Heimat Nürnberg“, dessen Redaktion Doris Hutter und Horst Göbbel und die Gesamtherstellung die Druckerei Schobert verantwortet.
Das darauf folgende gemütliche Beisammensein bot willkommene Möglichkeiten des Austausches, der Danksagung, des Schmiedens neuer Pläne und Projekte. Auch für die Organisation dieses großen Tages für die große Gemeinschaft des Hauses der Heimat wurde herzlich gedankt: den Angestellten und freiwilligen Helfern ganz besonders auch für all das, was weit über das zu Erwartende hinausgeht und reich beschenkt.
Horst Göbbel