HdH beeindruckt am Nürnberger Fastnachtszug 2004
Für die am 22. Februar anlässlich des Fastnachtszugs der Stadt Nürnberg im Haus der Heimat eintreffenden Urzeln war die Begrüßung mit Hanklich, Krapfen, Strietzel und einem Schnäpschen begleitet vom Urzel-Gruß „Hirräi!“ der erste Höhepunkt. Das Knallen unter der Erde und Singen in der U-Bahn sowie der Festzug selber gehören schon zur Routine genauso wie die uns mit Jubel und Bewunderung aufnehmende, die Straßen säumende Menschenmasse. Die disziplinierte Aufstellung der Urzeln bot den Künstlern unter ihnen den passenden Rahmen, um hervorragend knallen zu können. Auch die Jüngsten achten beim Umzug darauf, dass die knallenden Urzeln gut abgesichert werden, dass also kein Zuschauer zu Schaden kommt. Das muss man ihnen hoch anrechnen! Ein besonderer Höhepunkt waren inmitten der Urzeln die beiden Reifenschwinger (in den Reifen stehen lose gefüllte Weingläser) Kurt Filp, der Routinier aus Heilbronn sowie Gitte Henning (18) aus Uehlfeld, die sich kurz davor entschlossen hatte, das Reifenschwingen zu lernen und zu üben. Mit guten Tipps vom Meister traute sie sich auch sogleich mit ihm auf den Schauplatz Straße und schwang fehlerfrei volle Weingläser zu den Klängen der beiden Akkordeonspieler Christian Fuss (Siebenbürger) und Reinhold Burkart (Franke).
Das Haus der Heimat Nürnberg fördert alte Bräuche und bot den Siebenbürger Urzeln erst die Plattform Nürnberger Altstadt und danach Urzelkraut im Haus der Heimat, wo viele Helfer und Freunde die Urzeln empfingen. Doris und Georg Hutter belebten den alten Brauch der Urzel-Taufe, wobei u. a. der Vorsitzende der Volkstanzgruppe Herzogenaurach, Gerhard Berner sowie die dreijährige Michaela Roth aus Hilpoltstein getauft wurden. Ersterer musste den etwas derben Urzelspruch aufsagen, während Michaela auf die Frage, ob die Urzeln ihr gefallen, klar „Ja“ sagte und sich artig für die Taufe bückte. Horst Göbbel, u. a. Vorsitzender des Hauses der Heimat begrüßte die Urzeln und freute sich über die vielen jungen und ganz jungen Urzeln, weil er dadurch die Pflege dieses Brauches noch eine lange Zeit gesichert sieht.
Ein Team von Reportern, die für das Rumänische Fernsehen/ Deutsche Sendung filmen, begleitete die Urzeln, filmte beim Festumzug die „Noris Banatoris“ und wurde in Interviews mit Horst Göbbel und Helmine Buchsbaum, Vorstandsmitglied HdH über das Haus der Heimat informiert.
Es wurde ein gemütlicher Nachmittag mit vielen Urzelfans, wofür die Urzeln sehr dankbar sind. Sie vertrieben dafür nach alter Sitte mit ihren Peitschen und Schellen Sorge und Ärger aus dem Haus der Heimat. Hirräi!!!
Doris Hutter