Vom Zauber erfasst
Haus der Heimat Nürnberg präsentiert Kindermusical
„Der Kaiser und die Nachtigall“
Viele Kinder, die eine der vier Vorstellungen am 15. und 16. Oktober im Gemeinschaftshaus Langwasser besucht hatten, traten singend aus der Vorstellung. Gerald Finks Musik kam, arrangiert von Olga Philipp, bei den Zuschauern sehr gut an und klang noch lange im Ohr nach. Der Text des musikalischen Märchens stammt aus der Feder der Siebenbürger Sächsin Doris Hutter und ist frei nach Hans Christian Andersen in Versen verfasst.
Im Haus der Heimat war Ende 2003 der Wunsch entstanden, mit den Kindergruppen der Musiklehrerin Olga Philipp ein Musical aufzuführen. 25 singfreudige Kinder und Jugendliche übten begeistert. Kooperationspartner des Veranstalters Haus der Heimat war das Gemeinschaftshaus Langwasser. Die Regie und Choreografie hatte Franz Hof, Deutscher aus Russland inne. Die Kulissen und Gesamtorganisation mit der notwendigen Vernetzung auch mit den Eltern lagen in der Hand von Olga Vetter, ebenfalls Deutsche aus Russland.
Die Vorfreude bei der Jugend war groß, die Spannung wohl noch größer. Es gab nämlich zwei Vorstellungen am Vormittag für Schüler und Kindergartenkinder, also war zu erwarten, dass auch Schulfreunde im Publikum sein werden, was bei vier gut besetzten Sälen auch der Fall war.
Die anfängliche Aufregung legte sich schnell, während die ersten Töne hell und sicher durch den Saal klangen: aus voller Brust und mit sichtlicher Anteilnahme wurde das Schicksal des traurigen kranken Kaisers begleitet. Ärzte, Köche, Schneider und Hofnarren schafften es nicht, die schlechte Laune des Kaisers zu verbessern.
Währenddessen gab es im Wald ein unbeschwertes fröhliches Treiben der Tiere, für die die Nachtigall von Sonne, Licht, Freude und Musik sang. Nur in Freiheit kann all die Freude genossen werden. Als nämlich der Kaiser, bezaubert vom Gesang der Nachtigall, sie mitnimmt und in den Käfig sperrt, kann diese nicht mehr singen. Glaubwürdig wurde von 25 Kindern, deren Wurzeln zum Teil in Russland liegen, der Musik ein Loblied gesungen und der Freiheit ein Denkmal gesetzt. Anna Malygin (Nachtigall), Tamara Sitkilow (Kaiser) und Maria Ochsner (Hahn) in den Hauptrollen spielten und sangen souverän und ganz natürlich, wie auch der ganze Chor. Ansprechende Kostüme kombiniert mit fröhlichen Gesichtern, guten Stimmen und diszipliniertem Auftreten ließen die Zuschauer den Zauber der Hoffnung und Fröhlichkeit erleben. Kinder gingen singend aus dem Saal. Sie trugen den Zauber der Musik ein Stück weit in ihren Seelen mit.
Landsmannschaftlich übergreifendes Jugendtreffen im Anschluss
Nach der letzten Vorstellung am Samstag gab es im Haus der Heimat für die meist russlanddeutschen Darsteller des Musicals ein Treffen mit weiteren Jugendlichen aus Banater und Siebenbürger Gruppen des HdH, die ihrerseits ein kleines Programm boten, bevor die Disko und das Kegeln losgingen.
Die Nürnberger Jugendtheatergruppe „JuThe“ führte unter der Regie von Doris Hutter deren Einakter „Wo wird rasiert?“ auf.
Pizza und laute Musik rundeten einen Tag ab, der von rund 50 Jugendlichen im Zeichen der Kunst, Neugier, Hoffnung und Fröhlichkeit gestaltet wurde.
Am 24. November trat die Künstlergruppe unter der Leitung von Olga Philipp mit dem Musical „Der Kaiser und die Nachtigall“ im Seniorenhaus St. Michael in Gräfenberg auf und bereitete den Senioren und sich selbst einen schönen Nachmittag.