04.03.2004:

4. März-Gedenkfeier, Nürnberg

Zur 4. März – Gedenkfeier der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Kreisgruppe Nürnberg, hatte sich am zentralen Denkmal Flucht und Vertreibung am Nürnberger Hallplatz eine stattliche Zahl von Teilnehmern versammelt. Neben Fahnen- und Trachtenabordnungen der SL und der Egerländer Gmoi konnte Kreisobmann Karl Bidmon auch Vertreter des BdV, des HdH und befreundeter Landsmannschaften begrüßen. Für die Stadt Nürnberg sprach Bürgermeister Horst Förther ein Grußwort. Kenntnisreich und verständnisvoll ging er auf das Schicksal der Sudetendeutschen ein und würdigte die Aufbau- und Integrationsleistung der Vertriebenen.

Die Gedenkansprache hielt der BdV-Bezirksvorsitzende Herbert Müller, Mitglied der SL-Bundesversammlung. Er zeigte die rasche Entwicklung auf, die das Selbstbestimmungsrecht bis zum ersten Weltkrieg nahm. Als die tschechische Besatzungsmacht den Sudetendeutschen die Teilnahme an den Wahlen zum deutschösterreichischen Parlament verwehrte, riefen die Gewerkschaften zum Generalstreik und alle deutschen Parteien zu Kundgebungen am 4. März 1919 auf. Die friedliche Demonstrationen endeten in acht sudetendeutschen Städten mit einem Blutbad. Tschechische Soldaten erschossen 54 Männer, Frauen und Kinder im Alter von 11 bis 80 Jahren. Der Märzgefallenen, die für das Selbstbestimmungsrecht ihr Leben ließen, gedenken die Sudetendeutschen heuer zum 85. Mal. Mit Blick auf die Nürnberger Straße der Menschenrechte forderte Müller, dass die Menschenrechtsartikel endlich weltweit gültiges Recht werden und auch für Deutsche gelten sollten.

Bei der anschließenden Totenehrung gedachte Kreisobmann Stellvertreter Bernhard Nedwidek der Toten des 4. März 1919 und der Opfer der Vertreibung. Unter den Klängen vom „Guten Kameraden“ wurden dann ein Kranz mit schwarz-rot-goldenen Schleifen niedergelegt.

Herbert Müller