27.11.2021:

Einweihungsfeier des Erweiterten HdH

„Begegnungshaus, das Brücken baut“
Das erweiterte Haus der Heimat Nürnberg in Langwasser wurde eingeweiht

Die geplante Einweihungsfeier mit vielen Gästen, darunter Kinder und Jugendliche, musste leider Corona-bedingt ausfallen. Dafür gab es am 27. November ein ganz kleines Fest im erlesenen Kreis von meist hochrangigen Politikern, teilweise Vertreter der das Haus fördernden Institutionen: vom Bayerischen Ministerpräsidenten über den Bezirkstagspräsidenten von Mittelfranken bis zum Nürnberger Oberbürgermeister.

Das Haus der Heimat, 1998 in Betrieb genommen, platzte aus allen Nähten. Ehrenamt prägt den Alltag im Haus. Der Verein Haus der Heimat e.V. hat 39 Mitgliedsvereine, die vor Corona im Jahr rund 150 Projekte ehrenamtlich stemmten. Im Rahmen des Satzungsziels „Pflege der Kultur und Traditionen der Deutschen, die ihre Heimat verloren haben“ reicht das Haus der Heimat Fördergelder vom Freistaat, der Stadt Nürnberg und vom Bezirk Mittelfranken weiter.

Im Haus werden verschiedene Kurse, Gruppentreffen, Seminare, Workshops, Vorträge, Ausstellungen, Trachtenpflege, Rechtsberatung angeboten, die Kontakte in den Stadtteil sind vielfältig. Neben den 18 Keglergruppen gab es vor Corona 66 regelmäßige Kulturgruppen, von denen sich die 31 Kinder – und 3 Jugendgruppen wöchentlich, die 32 Erwachsenengruppen meist monatlich trafen. In den Sprach- und Orientierungskursen lernen rund 100 Sprachschüler Deutsch.

Für die Finanzierung des Um- und Anbaus aus Brettersperrholzplatten mit Photovoltaikanlage und Begrünung auf den Dächern hat der Freistaat 2,55 Mio € zur Verfügung gestellt, die Stadt Nürnberg fördert die neue Inneneinrichtung und zahlt der Grundstückseigentümerin wbg zukünftig eine höhere Erbpacht, weil die Fläche gewachsen ist. Für die Architektur zeichnet das Nürnberger Büro „Fleischmann und Kasperek“, die Projektleitung lag beim Staatlichen Bauamt Nürnberg, federführend Susanne Rosenberger.

Am 27.11.2021 fand Corona-bedingt eine ganz kleine festliche Einweihung mit Ministerpräsident Dr. Markus Söder, Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales Carolina Trautner, Bezirkstagspräsident von Mittelfranken Armin Kroder, Nürnberger Oberbürgermeister Marcus König, Michael Frieser, MdB, CSU, Verena Osgyan, MdL, Grüne, Stadträtin Diana Liberova, SPD und den beiden Pfarrern Jörg Gunsenheimer (Paul-Gerhardt-Kirche, ev.) und Dr. Karsten Junk (kath. Pfarrverband Langwasser) statt.

Nach der Begrüßung des Vereinsvorsitzenden Horst Göbbel sprach Ministerpräsident Dr. Markus Söder die politische Dimension des Hauses an, „dass über die Lebensfreude hinaus, die das Haus durch sein Angebot verbreitet, Türen geöffnet und Brücken gebaut werden.“ Außerdem schätze er ganz besonders, „in diesem Haus erleben zu können, wie man Heimat verlieren, eine neue Heimat gewinnen und durch das Brückenschlagen die alte Heimat wieder zurückgewinnen kann.“ Armin Kroder findet das Haus der Heimat ein „Erfolgsmodell“ und dankte für das Miteinander vieler Menschen verschiedener Herkunft und Religionen, für Eingliederungs- und Bildungsarbeit. Auch dankte er den vielen Handwerkern, die das Haus (um-)gebaut haben. Oberbürgermeister Marcus König schätzt das Haus als Kulturzentrum für die ganze Metropolregion Nürnberg und sagte: „Wir brauchen Treffpunkte, wo Menschen zusammenkommen und gemeinsam an der Zukunft bauen! Wo alle mithelfen, wie auf diesem Bild…“ Damit meinte er eines der acht Bilder an der Wand, die in der Corona-Zeit gemeinschaftlich von Jugendlichen gemalt wurden und monatelang den Bauzaun schmückten. Malkurspädagogin Irina Trautwein dazu: „Die Kunst tut der Seele gut.“

Mit dem kirchlichen ökumenisch dargebrachten Segen, musikalisch umrahmt von Silke Folkendt und Waldemar Welker am Klavier und der symbolischen Schlüsselübergabe durch den Ministerpräsidenten an Geschäftsleiterin Doris Hutter endete die kleine Einweihung, die 2022 ganz groß nachgefeiert werden soll.

Doris Hutter, Geschäftsleiterin

(v.l.n.r.) Diana Liberova, Verena Osgyan, Marcus König, Horst Göbbel, Dr. Markus Söder, Doris Hutter, Carolina Trautner, Armin Kroder, Michael Frieser