Vielseitige Festveranstaltung am 11. Mai 2018 im Nürnberger Heimatministerium
Die Ausstellung „Entgrenzung: Deutsche auf Heimatsuche zwischen Württemberg und Kaukasien“ wurde anlässlich des Jubiläums „200 Jahre Deutsche in Aserbaidschan“ im Nürnberger Heimatministerium mit einer Festveranstaltung eröffnet, der hochrangige Gäste aus Aserbaidschan und Deutschland beiwohnten. Das Haus der Heimat Nürnberg und das Kultur- und Bildungszentrum Baku-Nürnberg e.V. als Organisatoren begrüßten, auch im Namen des anwesenden Hausherren, Ministerialdirektor Dr. Alexander Voitl, Herrn Ramin Hasanov, den bevollmächtigten Botschafter der Republik Aserbaidschan in der Bundesrepublik Deutschland mit Herrn Rufat Hamidov, seinem Botschaftsrat für Humanitäre Angelegenheiten sowie aus dem Deutschen Bundestag Gabriela Heinrich, SPD und Dr. Bernd Fabritius, den Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten und Präsident des Bundes der Vertriebenen, aus dem Bayerischen Landtag Arif Taşdelen, SPD, vom Bezirk Mittelfranken Peter Daniel Forster, Bezirksrat CSU, Nürnberger Stadträte, den Generalkonsul der Republik Türkei Yavuz Kül, Vertreter der Aserbaidschanischen Diaspora in der Ukraine, Vorsitzende von Aussiedlervereinen im Nürnberger Großraum sowie Vereinsmitglieder des Hauses der Heimat und des Kultur- und Bildungszentrums Baku-Nürnberg.
Im Mittelpunkt stand die Ausstellung, deren Entstehung kurz von Ariane Afsari, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Deutschen Kulturforum östliches Europa erläutert wurde, wonach der Inhalt der Ausstellung von der Autorin vorgestellt wurde: Frau Prof. Dr. Eva-Maria Auch hat den Lehrstuhl Aserbaidschan an der Humboldt-Universität zu Berlin inne. Sie ist außerdem Vorsitzende des Kultur- und Wissenschaftsvereins EuroKaukAsia und hervorragende Kennerin osteuropäischer Geschichte. Besonders beschäftigt hat sie sich mit der Historie, dem Alltagsleben und den Schicksalen der Deutschen im Kaukasus. Ein weiterer Gast, der die Festveranstaltung bereicherte, war Gisela Rasper, Deutsche aus Aserbaidschan, die an der Entstehung der Ausstellung beteiligt gewesen ist und aus Eppstein in Hessen angereist war.
Die Aserbaidschaner aus dem Kultur- und Bildungszentrum Baku-Nürnberg sind sehr stolz auf die Demokratieerfolge vor 100 Jahren in Aserbaidschan und so wurde dieses Jubiläum mitgefeiert, um der Demokratie ein Denkmal zu setzen. Wie wichtig Demokratie ist, wurde auch in den zahlreichen Grußworten immer wieder betont. Ein kultureller Höhepunkt war der aserbaidschanische Nationaltanz aufgeführt von Didem Sadak und Adem Kasali. Die musikalische Umrahmung des Abends hatte der aus Aserbaidschan angereiste Fernsehstar Rahib Aliyarzade (Azeri), der mit der bekannten Kulturgruppe HAZAR angereist war.
Brücke zwischen Baku und Nürnberg heute
Das Kultur- und Bildungszentrum der Aserbaidschaner Baku-Nürnberg e.V. ist ein Verein von Aserbaidschanern und Deutschen aus Aserbaidschan, der sich neben dem Zweck, die Kultur der Aserbaidschaner bekannt zu machen und bei der Integration der Aserbaidschaner in Deutschland zu helfen, satzungsgemäß auch zur Aufgabe gemacht hat, „insbesondere auch die Geschichte und Gegenwart der Deutschen aus Aserbaidschan durch Vorträge, Seminare und kulturelle Veranstaltungen zu fördern“. So wurde der Verein 2014 Mitglied im Verein Haus der Heimat (HdH) Nürnberg, einige Vereinsmitglieder besuchen die Sprachkurse Russisch-Deutsch des HdH und bei den Festen des Vereins im HdH geht es auch darum, die Vereinsmitglieder zu motivieren, die Geschichte der Deutschen in Aserbaidschan kennenzulernen, bestenfalls zu erforschen, auch, um sich dadurch leichter in Deutschland zu integrieren. Daher wurde die Ausstellung über die Deutschen aus Aserbaidschan zum Anlass genommen, genau diesem Anliegen gerecht zu werden. Horst Göbbel, der Vorsitzendes des Vereins Haus der Heimat legte dar, dass das Haus der Heimat bemüht ist, diese Brücke Baku-Nürnberg mit Leben zu füllen, um den Aserbaidschanern die Integration in der neuen Heimat durch Hilfestellungen, Wegweiser und im respektvollen Miteinander zu erleichtern.
Mit einem gemütlichen Beisammensein bei einem köstlichen aserbaidschanisch-deutschem Imbiss endete ein reichhaltiges Festprogramm, das von Doris Hutter seitens HdH Nürnberg und Herrn Dr. Yashar Musayev, Vorsitzender des Kultur- und Bildungszentrums Baku-Nürnberg, konzipiert, organisiert und von vielen Helfern umgesetzt worden ist.
Am folgenden Tag wurden die Jubiläen im Haus der Heimat weitergefeiert: Die Gäste aus Aserbaidschan trafen in lockerer Atmosphäre die Mitglieder des Kultur- und Bildungszentrums Baku-Nürnberg beim traditionellen Schaschlik, aserbaidschanischen Klängen und herrlichem Wetter, so dass man draußen sitzen und bis in den Abend feiern konnte.
Doris Hutter