Vernissage der Bilderausstellung „Bunter Sommer“ im HdH
Hommage an Wladimir Egorow
Am 25. Juni 2016 präsentierten Malkurs-Schülerinnen einige ihrer Bilder, die im HdH entstanden sind. Betreut von Tatjana Schneider, selber Künstlerin, wagten sich die Damen, einige von ihnen ehemalige Teilnehmerinnen der hauseigenen Sprachkurse, an die Öffentlichkeit und gestalteten einen geistig anspruchsvollen Nachmittag, der die Kunst des Malens mit Poesie, Gesang und kulinarischen Genüssen vereinte.
Eine der Künstlerinnen, Ljudmila Kuschnir, führte in die Ausstellung mit folgenden Worten (gekürzt) ein: „Sehr geehrte Gäste! Herzlich willkommen im Haus der Heimat!
Heute präsentieren wir Ihnen unsere Bilderausstellung, die heißt „Bunter Sommer“.
Wir sind eine Malgruppe die ich Ihnen kurz vorstellen möchte.
Das Malstudio wurde im Jahre 1999 von Wladimir Egorow gegründet. Das heißt: Das Studio arbeitet schon 17 Jahre.
Dieser Mensch – Wladimir Egorow – hat verdient, dass wir ein bisschen mehr von ihm berichten. All diese Jahre war er unser Lehrer, Berater, Kollege und Freund. Er kam nach Deutschland aus Georgien. Dort hat er die Akademie für Kunst absolviert und war als Künstler beschäftigt. In Deutschland hat er seine kreative Tätigkeit fortgesetzt und einen großen Nachlass von Malerei, Skulpturen aus Ton und anderen Materialien hinterlassen.
Man kann sagen, dass unser Studio seine Leidenschaft und sein Lieblingskind war. Er hat all seine Kreativität in uns investiert. W. Egorow ist im Januar 2015 gestorben, aber wir vergessen ihn nicht und sind ihm sehr dankbar.
Also tolles Alter- wir sind 17 Jahre alt! Die Existenz unserer Malgruppe überzeugt und beweist, dass jeder Mensch von Natur dazu geeignet ist, kreativ zu sein. Die Kunst kennt keine Grenzen. Sie ist nicht zu beschränken und gibt ein Gefühl von völliger Freiheit und Selbstausdruck. Es gibt keinen richtigen oder falschen Weg, es gibt nur seinen eigenen kreativen Weg sich selbst zu entdecken, zu entfalten und zu entwickeln.
Im Laufe der Jahre sind zu uns Kinder und Studenten, Hausfrauen und Menschen mit verschiedenen Berufen gekommen. Jeder hat bei uns seinen eigenen Platz und Weg gefunden, sich auf kreative Weise, durch eigene Werke auszudrücken. Manche Teilnehmer haben für sich die Malkunst als Beruf ausgewählt und studieren zur Zeit in der Kunstakademie in Nürnberg.
Die Kunst vereinigt, baut Brücken zwischen Menschen, Kreative Tätigkeit füllt uns mit Gedanken und Emotionen aus: Freude und Selbstbewusstsein, Stolz und Glück, Inspiration und Begeisterung Während dem Unterricht herrschte im Studio freundliche und kreative Atmosphäre. Die sind mehrere sinnliche, schöpferische und wertvolle Stunden. Im Laufe der Jahre sind wir ein richtiger Club von Glaubensgenossen und Freunden geworden. Dieses alles wurde uns vom Haus der Heimat ermöglicht, bei dem wir uns hiermit herzlich bedanken möchten.
Also, bitte nicht vergessen: wir sind 17 Jahre alt- sehr jung. Seien sie bitte nicht zu kritisch. Wir sind auf dem Weg und bemühen uns, uns weiter zu verbessern. Wir laden Sie in eine Welt ein, die voll von Schönheit, Wärme, Freude, Düften, Licht und Schatten ist, die Welt die auch Rätsel und Entdeckungen bietet….“
Die Künstlerinnen sind Tatjana Schneider (Ingenieurin aus Kasachstan), Ljudmila Nikityuk (Buchhalterin aus Sibirien), Genrietta Morgulis (Wirtschaftsfachfrau aus Wolgograd), Ljudmila Kuschnir (Sprachlehrerin aus der Ukraine), Irina Tukkaeva (Nordkaukasus), Irina Trautwein (Künstlerin aus Sibirien) und Olga Juschkina (Mallehrerin aus der Ukraine).
Ein ehemaliger Sprachkursschüler trug selbstgemachte Gedichte zum Thema Kunst vor, eine Sprachschülerin spielte Klavier und der Chor der Sprachschüler unter der Leitung von Tatjana Gettich sang besinnliche und später gesellige Lieder. Die Künstlerinnen wurden kurz vorgestellt, Tatjana Schneider für die Organisation gedankt und am Buffet, das auch von den Künstlerinnen zubereitet worden war, klang ein harmonischer Nachmittag aus.
Die Qualität der Bilder und der schöne Zusammenhalt der Künstlerinnen sind ein würdiges Vermächtnis des einstigen Malkurslehrers Wladimir Egorow, der mit seiner Kunst, seinem Wissen und mit seinem Geist viele Schüler geprägt und in die wunderbare Welt der Malerei eingeführt hat.
Dafür, und dass die Malkursschülerinnen ihre Ausstellung ihrem Meister gewidmet haben, ist man im Haus der Heimat sehr dankbar.
Doris Hutter