Tapfere Urzeln in Franken
Am 31. Januar wurde die Eröffnung der fränkische Urzel-Saison in strömendem Regen angefahren: In Wolframs-Eschenbach begrüßten sich die Urzeln unter dem Regenschirm und stärkten sich mit liebevoll zubereiteten belegten Brötchen, dann mit Kuchen und … es hörte auf zu regnen. Der Umzug, in dem mehrere den Urzeln ähnliche Traditionsgruppen mitgehen, ist klein aber fein. Das Publikum angenehm, die anderen Narren überwiegend freundlich. Und wetterfest: Auch die Urzeln hatten nicht gekniffen. Hirräiii!
Am 6. Februar wurde köstliches Urzelkraut gekocht. Im Haus der Heimat unter der Leitung von Renate Kellner 230 Knödel für den Sonntag, die auch für einige Sitzungsteilnehmer des HOG-Vorstandes, der gerade tagte, reichten, und in Göttelhöf bei Ehepaar Wonner unter der Leitung von Ute Schuster 160 Knödel für den Faschingsdienstag in Weisendorf.
Der 7. Februar brachte nicht nur Sonnenschein, sondern auch fünf neue und begeisterte Urzeln nach Nürnberg, die zünftig getauft wurden. Hirräiii! Außerdem hatten wir die Ehre, im Anschluss an die traditionsreichen Schembartläufer und hinter dem Kabrio der Organisatoren den Nürnberger Fastnachtszug mit der Nr. 3 anzuführen. Es ist schön, mittlerweile sehr oft ein „Danke“ von den Zuschauern zu hören, wenn wir sie mit der Geißel symbolisch „schlagen“: Unser Brauch wird angenommen! Ute Schuster schwang den Reifen souverän und wurde von Alfred Untch und Reinhold Burkart am Akkordeon begleitet. Da mehr Polizei und Ordner als sonst zugegen waren, mussten wir auch mehrere in der Geißel drehen und für Fotos posieren. Als in der U-Bahn am Hauptbahnhof ein Polizist das Knallen verbot, hatten wir aber schon allen Mitreisenden gezeigt, was unsere Männer beim Knallen so drauf haben. Ebenso im Haus der Heimat, wo für die Helfer geknallt wurde.
Für Faschingsdienstag, dem 9. Februar, war sogar vom berühmten fränkischen Wetterochs Regen angesagt. Wir trafen uns also recht besorgt im Haus von Brigitte und Gerhard Berner. Mehrere fuhren mit den Autos zum Aufstellplatz, um dort zu entscheiden, ob wir bei starkem Regen mitmachen. Unter dem Regenschirm besprachen wir um 14 Uhr die Lage. Da waren es unsere tapferen Jugendlichen, die trotz Regen laufen wollten. Also machten wir alle mit. Als der Umzug 14:10 Uhr losging, hörte der Regen auf! Kein einziger Tropfen bis zum Ende des Umzuges! Und dann regnete es wieder! Was nachher bis in die Nacht im Haus Berner passierte, gehört, einschließlich Sang und Klang, in die Kategorie Gemütlichkeit.
Und was die Urzeldamen während der Urzeltage an Kulinarischem auf die Urzeltische gezaubert haben, kommt der knallenden Tapferkeit der männlichen Urzeln gefährlich nahe…Hirräii!
Doris Hutter