29.09.2006:

HerbstKonzert

Von Bach bis Schostakowitsch

Das HerbstKonzert 2006 des Hauses der Heimat

Erwartungsvoll strömte am 29. September ein zahlreiches Publikum in den Kleinen Saal der Meistersingerhalle Nürnberg, um das vom Arbeitskreis Kultur des Hauses der Heimat Nürnberg organisierte, inzwischen traditionelle Konzert mit Musik vom Barock bis zur Moderne, zu erleben. Und es sollte auch heuer nicht enttäuscht werden.

Mit nichts Geringerem als der Rhapsody in Blue von George Gershwin eröffnete der 17- jährige begnadete Gymnasiast Thomas Schleicher (Trompete), begleitet am Klavier von seiner erfolgreichen Schwester Julia, das Konzert. Passend im Mozartjahr, erfreute die Sopranistin Irmgard Müller mit gefühlvoll interpretierten Arien aus den Opern Don Giovanni, La clemenza di Tito und Figaros Hochzeit. Begleitet wurde sie am Klavier von Renate Jung-Bilk, ebenfalls Banater Schwäbin. Johann Sebastian Bach hätte seine Freude am folgenden Künstler gehabt: Der 27- jährige Sathmarer Schwabe Jonucz Csaba, erst seit einem Jahr in Deutschland und Student an der Hochschule für Musik Nürnberg, begeisterte an der Tuba u.a. mit Bachs Sonate Es-Dur für Flöte und obligates Cembalo, bearbeitet von Walter Hilgers, oder Domenico Cimarosas Concerto für Oboe in C. Die Klavierbegleitung war wieder hervorragend besetzt durch Renate Jung-Bilk. Die Siebenbürger Sachsen wurden vom Bariton Christoph Reich vertreten. Seine meisterhaft und mit viel Gefühl vorgetragenen Lieder von Franz Schubert (u.a. Der Lindenbaum) und Robert Schumann (u.a. Wenn ich in deine Augen seh oder Ich grolle nicht) wurden zu Recht mit stürmischem Applaus bedacht. Begleitet wurde er am Klavier von seiner Mutter Ilse Maria Reich, die bis zu ihrer Aussiedlung 1988 der Elite der Orgelvirtuosen in Rumänien angehörte. Christopher Scholz, dessen Vorfahren aus Schlesien stammen, verzauberte das Publikum auf seiner Bratsche mit Quincy Porters modernem Stück Suite for Viola Alone und wurde begeistert um eine Zugabe gebeten, die jedoch aus Zeitgründen nicht erfolgen konnte. Denn Helmine Buchsbaum, die mit vielen interessanten Details zu den Komponisten und aufgeführten Stücken durch das Programm führte, hatte noch ein Ass im Ärmel: Den erfolgreichen Chor „Heimatmelodie“ der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland Augsburg unter der Leitung von Alena Heiser. Die rund 40 Sänger überzeugten mit Melodie von Giulio Caccini und Romance von Dmitrij Schostakowitsch. Einen weiteren Höhepunkt bot das dem Chor entspringende Quartett „Rudemus“ mit einem Laudate Dominum von Wolfgang Amadeus Mozart und dem „Schwan“ aus Karneval der Tiere von Camil Saint-Saens dem dankbaren und begeistert applaudierenden Publikum.

Das Konzert stand unter der Schirmherrschaft des Nürnberger Oberbürgermeisters Dr. Ulrich Maly. Ihn vertretend nahmen Bürgermeister Horst Förther und Ehegattin teil. Sie und weitere Ehrengäste zeigten sich tief beeindruckt von der Qualität und dem Charme der Veranstaltung. Allen Künstlern und ehrenamtlichen Helfern sei hiermit nochmals ganz herzlich für die Gestaltung dieses glanzvollen Abends gedankt!

Doris Hutter,
1. Okt. 2006