14.10.2003:

Lehrerfortbildung im HdH

Die Begrüßung der Gastgeber mit den 18 Lehrern aus dem Berufsbildungswerk Rummelsberg am 14. Oktober 2003 war auffallend herzlich: Man kannte sich teilweise schon von der Fortbildungsveranstaltung in Rummelsberg. Nach einer kurzen Vorstellung des Vereins und einer Führung durch das Haus der Heimat durch die Geschäftsleiterin Doris Hutter, traf man sich wieder im Seminarraum, wo sich eine interessante Diskussion mit den weiteren gastgebenden Gesprächspartnerinnen Olga Vetter, Lydia Pastarnak (Sprachlehrerinnen) und Irina Spachmüller (Psychologin) anbahnte. Nach einer kurzen Einführung über die „andere kulturelle Prägung“ der Aussiedler und Migranten aus Russland, konnte Lydia Pastarnak anhand von Zahlenmaterial leicht das angesprochene Vorurteil ausräumen, Aussiedler würden in Deutschland ohne Gegenleistung unangemessen hohe Geldbeträge kassieren. Im Gegenteil, es wurde klar, wie sehr sich Aussiedlerfamilien in den ersten Jahren nach der Aussiedlung in Deutschland einschränken müssen. Besonders intensiv wurde von den Lehrern u. a. das Thema „Rollenverhalten in der Familie“ behandelt, da es Erkenntnisse für die praktische Arbeit mit den Schülern in Rummelsberg brachte oder festigte. Es wurde an mehreren Beispielen deutlich, wie sehr Kleinigkeiten, bedingt durch das Aufwachsen in einem anderen Land, im Alltag zu Missverständnissen und Vorurteilen sowohl bei den Einheimischen, als auch bei den Aussiedlern führen können. Über Themen wie Arbeitshaltung, Leistungsbereitschaft, Körperbehinderung oder das Verhältnis zur russischen Kultur wurden die Lehrer weitgehend über den Erfahrungshintergrund der Aussiedler und Migranten aus Russland informiert, was von denen in einem Dankesschreiben als aufschlussreich und sehr interessant befunden wurde. Es gebe selten die Gelegenheit, solche Informationen aus erster Hand zu erhalten. Mit Kaffee und Kuchen, gebacken von Hilda Penner, einer Deutschen aus Russland, und einer kurzen Vorführung einiger deutscher Kinder aus Russland, Schülerinnen der musikalischen Früherziehung von Olga Philipp im Haus der Heimat, wurde diese Schulung abgerundet. Dass sie von den Lehrern gut aufgenommen wurde, bestärkt die Organisatoren, ihre Integrationsarbeit in der Nürnberger Region auch in diesem Sinne weiter zu führen.