„Kultur macht uns unverwechselbar!“
Schirmherr der Aussiedlerkulturtage der Stadt Nürnberg, Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly sprach diesen Satz am 20. Juni im Großen Saal des Gemeinschaftshauses Langwasser vor ca. 350 Gästen und fuhr fort: „Sie trennt uns, aber grenzt uns nicht ab von den anderen. Gott sei Dank sind wir nicht alle gleich! Auf der anderen Seite kann Kultur verbinden, kann Brücken schlagen und Trennendes überwinden. Das zeigen Sie im Haus der Heimat und auch hier auf tollste Art und Weise!“
Am Samstag, im Anschluss an den Auftritt der Siebenbürger Blaskapelle Nürnberg e.V. (Ltg. Richard Taub und Michael Bielz), die auch vor dem Haus gespielt hatte, begrüßte Horst Göbbel im Gemeinschaftshaus Nürnberg- Langwasser die Gäste als Vorsitzender des Hauses der Heimat, das 2009 den Vorsitz im Aussiedlerbeirat der Stadt Nürnberg hat, und betonte: „Die Stadt Nürnberg beschreitet in Sachen Integration neue Wege. Der bevorstehenden Gründung des „Rates für Integration und Zuwanderung“ sehen wir mit Spannung und Zuversicht entgegen. Wir wissen, dass wir in der Politik, im Nürnberger Rathaus und an der Spitze der Stadt Partner haben, die uns im Integrationsprozess konstruktiv begleiten und helfen.“ Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly griff diesen Gedanken auf und sagte: „Im Rahmen der Nürnberger Integrationspolitik habe ich den Aussiedlerbeirat sehr schätzen gelernt, wir haben fast in allen Fragen am gleichen Strang gezogen. Das zeigt, dass Ihre Vertreter, an der Spitze Herr Göbbel, sich der kommunalpolitischen Verantwortung bewusst sind, die sich aus der Aussiedlerkulturarbeit heraus ergibt. Dank geht an die, die mitgestritten haben und mitdiskutieren, damit wir in der Stadt die wichtigen Wege zur Integration und kulturellen Vielfalt unter dem Dach der neuen Heimat Nürnberg gehen können.“
Namhafte Ehrengäste, darunter Vertreter des Bezirks Mittelfranken, und Stadträte, gaben durch ihre Anwesenheit den zwanzig gestaltenden Kulturgruppen die Ehre. Dagmar Wöhrl, MdB, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, lobte die wunderschönen Trachten und sagte: „Es ist schön, die Musik zu hören und die Tänze zu sehen, die die Seele der Menschen ausdrücken.“ Günther Gloser, MdB, Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland sprach über „Dinge, wo der Funken nicht überspringt und so das Herz nicht erreicht wird. Ich glaube“, fuhr er fort, „dass in einem größer werdenden Europa die Kultur eine ganz wichtige Brücke darstellt. Dabei ist es wichtig, Neugierde für neue Entwicklungen zu schaffen!“ Das Leitbild der EU, Einheit in Vielfalt, sieht er bei den Aussiedlerkulturtagen sehr gut gestaltet und er dankte dafür. Stadtrat Michael Frieser, Kandidat der CSU für den Bundestag, stellte fest: „Hier versucht man Heimat in zweierlei Hinsicht zu sehen: einerseits heimisch zu werden und andererseits den Ort, wo man herkommt, nicht zu verlieren.“ und schloss mit den Worten: „Ihr könnt auf das, was ihr hier präsentiert, stolz sein.“
Was auf der Bühne unter dem Motto „Musik und Tanz am Nachmittag“ geboten wurde, erfüllte die Aussiedler tatsächlich mit Stolz. Volkstänze, HipHop, Volkslieder und moderner Gesang wechselten einander ab und am Schluss konnte man von Ingrid Lamatsch einen Volkstanz lernen, indem man beim gemeinsamen Tanzen mitmachte. Steffi Kepp führte in der siebenbürgisch-sächsischen Tracht sympathisch und souverän durch das Programm. Die Banater Schwaben waren durch ihre Kinder- bzw. Jugendtrachtengruppe (Ltg. Elke Anselm/ Herta Funar, bzw. Melanie Mayer) vertreten, die Sathmarer Schwaben durch die Tanzgruppe der Schandermer „Rosmarein“ (Ltg. Gabi Hofmann/ Erika Bärenz), die Deutschen aus Russland durch die HipHop-Gruppe „White Shadows“ (Ltg. Alexander Voss/ Katharina Jonas) und die Gesangsgruppe der Landsmannschaft (Ltg. Natalia Hof/ Wladimir Efa), die Tanzschule Franz Hof (Ltg. Franz Hof), sowie die sechs Gesanggruppen des Hauses der Heimat (Ltg. Olga Philipp). Die Siebenbürger Sachsen präsentierten sich mit der Jugendtanzgruppe Nürnberg (Ltg. Brigitte Hahnfeld/ Stephanie Kepp), dem Chor „Siebenbürger Vocalis“ (Ltg. Wilhelm Stirner) und der Alzener Tanzgruppe (Ltg. Heide und Martin Mehburger). Geladene Gastgruppen, die durch ihre Auftritte das Programm optimal ergänzten und viel Applaus bekamen, waren die Trachtentanzgruppe des Heimat- und Trachtenvereins Stadeln e.V. (Ltg. Ingrid Lamatsch), die Trachtentanzgruppe der Egerländer Gmoi z’Nürnberg, Fränkisch- Egerländer Kulturkreis (Ltg. Edeltraud Hubl) sowie die Große Garde der Karnevalsgesellschaft Noris Banatoris.
Doris Hutter