In diesem Jahr begann die fränkische Urzel-Saison schon am 14. Januar mit dem Umzug in Hilpoltstein, wo im Haus von Karin und Dietmar Roth die Urzeln zum köstlichen Urzelkraut, gekocht von Maja Gerstacker-Roth und Tochter Evelyn, eingeladen waren und sich nach dem Umzug zum geselligen Beisammensein trafen. Mitten im Trubel war das Baby Elvis Roth, dem der stolze Opa Hans-Georg (Gog) schon eine passende Schelle angefertigt hat. Hirräii!
Zwei Wochen später beteiligten sich die Urzeln beim Fastnachtszug in Pleinfeld, wo sie als neue Gruppe herzlich begrüßt wurden. Am 4. Februar nahmen sie in Wolframs-Eschenbach am Fastnachtsumzug teil, am Abend des 9. Februar erkundeten sie erstmalig Greding und durften von der Bühne aus den Urzelspruch an die Stadt richten. Das närrische Abendprogramm mit einer Feuershow und Faschingsmusik brachte Stimmung auf den Marktplatz.
Das Urzelkraut für den Fastnachtsumzug in Nürnberg am 11. Februar wurde am Vortag unter der Leitung von Renate Kellner gekocht. Der frostige Sonntag brachte immerhin achtzigtausend Zuschauer in die Altstadt und drei neue begeisterte Urzeln, die zünftig getauft wurden. Hirräiii! Wieder hatten wir die Ehre, nach den traditionsreichen Schembartläufern und im Anschluss an das Kabrio der Organisatoren den Nürnberger Fastnachtszug mit der Nr. 3 anzuführen. Yvonne Roth schwang den Reifen souverän und wurde von Alfred Untch und Reinhold Burkart am Akkordeon begleitet. Zweihundert Karpfen der Bäckerei Ludwig wurden zeitgleich unter den Zuschauern verteilt. Gleich im Anschluss an die Urzeln präsentierten die Sachsen des Kreisverbandes Nürnberg den Nösner Brauch des Winteraustreibens mit dem Ochsengespann, siehe Gruppenfoto am Hans-Sachs-Brunnen. Das eingespielte Team aus Urzeldamen und Helfern verwöhnte nach dem Umzug die Urzeln und deren Gäste im Haus der Heimat mit kulinarischen Spezialitäten wie Krautwickel, Krapfen, Hanklich u.a. Kuchen.
Der Urzeltag in Weisendorf am 13. Februar begann im Haus von Brigitte und Geri Berner mit dem bei Karin und Did Wonner unter der Leitung von Ute Schuster gekochten „gefüllte Kraut“ und stand auch im Zeichen des Nachwuchses, diesmal fünf Enkelkinder von Aktiven. Nach dem Umzug bei strahlendem Winterwetter und bereichert durch das bewährte Reifenschwingen von Ute Schuster, begleitet am Akkordeon durch Reinhold Burkart, setzte man sich zum gemütlichen Beisammensein, wo diesmal ein Rentner getauft wurde, weil er in Weisendorf zum ersten Mal mitlaufen konnte. Der Faschingsdienstag ist eben kein Feiertag. Trotzdem gelingt es jedes Jahr mehreren Urzeln, den Faschingsdienstag zum Feier-Tag zu machen. Für alle Urzel-Einsätze der heurigen Saison sage ich herzlichen Dank. Hirräii!
Wer daheim einen Urzelanzug hat, der ungenutzt herumliegt, kann damit zur langfristigen Pflege dieses interessanten Brauches beitragen und den Anzug im Haus der Heimat Nürnberg abgeben: Es gibt Jugendliche, die aus den Kinderanzügen herausgewachsen sind, gerne mitlaufen würden und händeringend einen Anzug suchen. Die dürfen wir nicht verlieren!
Doris Hutter