14.07.2018:

20 Jahre Haus der Heimat – Volljährig und „Teil des fränkischen Miteinanders“

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20-jähriges Jubiläum des Hauses der Heimat Nürnberg

Die erste Schirmherrin des „Festes unter der Eiche“ war am 14. Juli keine Geringere als die neue Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene, Sylvia Stierstorfer, MdL, die sehr froh ist, sich „in eine sehr illustre Reihe von Schirmherren dieses Festes einzureihen: u.a. die beiden Ministerpräsidenten Günther Beckstein und Markus Söder.“ Das Wetter und viele Gäste bescherten dem Haus der Heimat (HdH), das wieder mit zahlreichen Helfern aufwarten konnte, einen schönen runden Geburtstag.

Horst Göbbel, der Vorsitzende des HdH e.V. Nürnberg, erwähnte die Grundsteinlegung des HdH 1998, bei der Dr. Günther Beckstein, damals Innenminister, den Betreibern auf den Weg gab: „Füllt das Haus mit Leben!“. „Dieser Aufgabe haben wir uns gestellt“, betonte Göbbel und erläuterte zum Vergleich: „2002 gab es hier wöchentlich 13 Kinder- und Jugendgruppen und monatlich 13 Erwachsenengruppen. Zurzeit gibt es im Haus der Heimat 65 regelmäßige Kulturgruppen, von denen sich die 28 Kinder – und 7 Jugendgruppen wöchentlich, die 30 Erwachsenengruppen mindestens monatlich treffen.“ Karl Freller, MdL, CSU, Gründungsmitglied und stellv. Vorsitzender des HdH freut sich sehr, „dass aus dem Traum HdH Wirklichkeit geworden ist: ein Erfolgsmodell, eine Heimat für viele Menschen aus vielen Teilen der Welt, eine Heimat, die zu klein geworden ist und den geplanten Anbau dringend nötig hat!“ Stadträtin Monika Krannich-Pöhler vom Bündnis 90/Die Grünen überreichte passend dazu eine Sonnenblume und Sonnenblumenkerne : „…für das neue Gartenstück, damit das HdH auch weiterhin so schön blüht: ein Haus der Begegnung, ein Haus für alle Generationen, ein Haus, das Brücken untereinander baut, das für alle da ist und auch immer Sonne im Herzen weitergibt.“ Gabriela Heinrich, Mitglied des Bundestages, SPD nennt das Fest unter der Eiche „ ein Fest der Heimat, weil Heimat da ist, wo man Freunde trifft, wo wir miteinander feiern können und freundschaftlich verbunden sind, wofür ich danke…Die Menschen, die im HdH arbeiten und feiern, wissen, dass man sich weiterentwickeln muss! Traditionen und Moderne führt dazu, seine Werte langfristig pflegen zu können.“ Der Nürnberger Bürgermeister Christian Vogel dankte für „das tagtägliche Wirken in unserer Stadt. Wir sind stolz und dankbar, dass das HdH auch ein Mittelpunkt in dieser Stadt ist und unterstützen den Anbau, der geplant ist.“ Der Bundestagsabgeordnete Michael Frieser, CSU brachte es auf den Cent: „Jeder einzelne Cent von der Bayerischen Staatsregierung, der Stadt Nürnberg und dem Bezirk Mittelfranken wird hier in die Arbeit der Jugend und der Landsmannschaften investiert. Und die Tatsache, dass Beides eine Zukunft hat, ist die Marke des HdH.“

Geschäftsleiterin Doris Hutter hatte bei der Begrüßung der Ehrengäste erwähnt, dass die Mehr-Weg-Taschen, die für alle Gäste auflagen, an den zurückgelegten Weg der Vertriebenen und Aussiedler erinnern, die in Taschen manch kostbaren Schatz getragen, bzw. gerettet hätten. Und an die Politiker gerichtet: „Nehmen Sie in Ihrer Tasche heute als Geschenk des Hauses unsere mitgebrachten Traditionen mit, unsere Geschichte, die Sie all die Jahre bei uns erlebt haben. Dazu unsere Bereitschaft, mit unseren Traditionen die neue Heimat zu bereichern.“

Diesen Gedanken griff Schirmherrin Sylvia Stiersdorfer auf: „Viele Menschen bei uns wissen nur wenig vom deutschen Kulturerbe im Osten und der gemeinsamen Geschichte. Ich habe mir zum Ziel gesetzt, das zu ändern, denn auch das gehört zur Wertschätzung für Aussiedler und Heimatvertriebene. Das HdH leistet einen ganz ausgezeichneten Beitrag zur Bewahrung des deutschen Kulturerbes aus den Vertreibungs- und Aussiedlungsgebieten. Dabei ist es aber nicht nur ein Ort der Kulturpflege, sondern auch der Begegnung mit der Stadt und ihrem Umland und so Teil des fränkischen Miteinanders.“

Das Miteinander im HdH erreicht seinen Höhepunkt beim Fest unter der Eiche. Den vielen Ehrenamtlichen, die selbstgebackene Kuchen gespendet hatten, den treuen verlässlichen Helfern im Einsatz beim Getränkeausschank, Bücherflohmarkt, Kinder-Kreativ-Ecke und Popcornstand bis hin zum Auf- und Abbau der Zelte, an der Kasse, im Küchendienst, bei der Bedienung, für die Ausstellung „40 Jahre Tanzgruppe Nürnberg“ sei wieder herzlich gedankt! Stellvertretend für sie alle wurden der Sprecher des organisierenden Arbeitskreises Johann Schuster und seitens der HdH-Angestellten Annette Folkendt und Hausmeister Eugen Vetter erwähnt. Zusammen mit den zahlreichen Gästen, die angesichts mehrerer zeitgleichen Feste in der Stadt dankenswerter Weise dem HdH die Ehre gegeben und zum guten Gelingen eines fröhlichen Sommertages beigetragen haben, wurde beim gemeinsamen Feiern erneut eine große Gemeinschaft gefestigt.

Umrahmt von den hochwertigen Klängen der Siebenbürger Blaskapelle Nürnberg (Ltg. Michael Bielz) und moderiert vom russlanddeutschen Studenten Daniel Seitz, bot das Fest nicht nur Leckerbissen der Metzgerei Mooser und köstliche Langosch von Tünde Thiess, sondern auch einige Überraschungen. Ein Gemeinschaftschor aus den Singgruppen der Sprachschüler HdH (Ltg. Tatjana Gettich), „Heimatklänge“ (Ltg. Charlotte Kirchmeier), „Fürther Chörchen und Chor“ (Ltg. Angelika Meltzer/ Rosel Potoradi), „Egerländer Chörlein“ (Ltg. Roswitha Plott) und Oberschlesier Sängerinnen trat mit zwei Liedern, dirigiert von Angelika Meltzer, auf, wonach weitere gute Stimmung von der Singgruppe der Sprachschüler mit launigen Operettenliedern kam.

Die Russlanddeutsche Showtanzgruppe „White Shadows“ (Ltg. Katja Jonas) brachte mit zweimal HipHop und einem russischen Tanz viel Schwung ins Programm, während die Siebenbürgische Kindertanzgruppe Herzogenaurach (Ltg. Brigitte Krempels) unterstützt von Jugendlichen Hanaks Konter und Maike aufführten. Karl Freller, MdL dankte den Tanzgruppen, denn sie sind für ihn „Zeichen der Hoffnung für die Zukunft: Wenn Kinder sich so engagieren, zeigt das, dass es weitergeht!“ Bezirksrat Peter Daniel Forster, CSU, formulierte es so: „Bei Ihnen ist die Zukunft auf der Tanzfläche! Die Tanzgruppen sind im Mittelpunkt Ihrer Veranstaltungen, wodurch die Zukunft gesichert wird.“

Auf die nächsten 20 Jahre Haus der Heimat Nürnberg!

Doris Hutter