Nachruf auf ehemalige Vorstandsmitglieder


1930 – 2019

Dr. Walter Stock

wurde 1930 in Höheinöd bei Pirmasens in Rheinland-Pfalz geboren. Nach der schweren Kriegszeit ging er nach Nürnberg und studierte dort Wirtschaftswissenschaften. Während seines Studiums besuchte er auch die Universität Paris-Sorbonne und die Universität Cambridge. Nach seiner Promotion und seiner Heirat zog er nach Bonn und arbeitete im Außenministerium. 1970 kehrte er mit seiner Familie nach Nürnberg zurück und war in der Bundesanstalt für Arbeit bis zu seiner Pension tätig. Von 1978 bis 2002 war er ehrenamtlicher Stadtrat in Nürnberg und setzte sich in zahlreichen Gremien vor allem für sozial- und finanzpolitische Belange ein. Im Haus der Heimat e.V. Nürnberg war er Vorstandsmitglied von 1995-1999 und darüber hinaus noch eine Zeit lang Berater für den Vorstand und die Geschäftsleitung. Dr. Walter Stock war mit Herz und Seele dabei, den Vertriebenen und Aussiedlern die Eingliederung in Deutschland zu erleichtern, obwohl er kein Heimatvertriebener war. Er hat viele wertvolle Ideen eingebracht und sich im Stadtrat engagiert für den Bau des Hauses der Heimat eingesetzt. Der Vorstand und die Geschäftsleitung des Hauses der Heimat Nürnberg trauern um Dr. Walter Stock. Die Begegnungen mit ihm waren für uns alle bereichernd, wir schätzten seinen Rat und seine Meinung, seine Verbundenheit und Kompetenz. Mit seinem Tod am 30.07.2019 verlieren wir einen vor allem in den Anfängen des Hauses der Heimat Nürnberg wichtigen Mitstreiter. Lieber Herr Dr. Walter Stock, lieben Dank für Ihren Einsatz im und für das HdH. Wir werden Ihnen ein ehrendes Andenken bewahren!
Ruhen Sie in Frieden, Herr Dr. Walter Stock!


1933 – 2019

Joachim Lukas

wurde am 01.04.1933 in Breslau in Schlesien geboren, wo er bis zur Flucht im Februar 1945 lebte. Es verschlug die Familie nach Amberg in Bayern. Joachim Lukas studierte und wurde Architekt, gründete 1962 eine Familie und zog 1967 nach Weiher, einem Ortsteil von Uttenreuth, wo er 24 Jahre als Gemeinderat wirkte. Bis 1975 war er 2. Bürgermeister. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs konnte sich Joachim Lukas wieder seiner Heimat Schlesien zuwenden. Mehrfach im Jahr fuhr er vor allem nach Breslau, um Altes wiederzufinden und Neues zu entdecken, erstellte damit Ausstellungen und die „Landeskundlichen Notizen“. Joachim Lukas wurde Mitglied der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaft, der Vertretung der Deutschen Minderheit in Breslau und engagierte sich auch für die Deutschen Freundschaftskreise in Oberschlesien. Im Laufe der Jahre organisierte er Tagesausflüge und auch mehrtägige Kultur- und Besichtigungsfahrten für die vielen Vereine in denen er Mitglied war und für die er sich ehrenamtlich engagierte. Für seine Arbeit in den Verbänden der durch Flucht und Vertreibung betroffenen Mitbürger erhielt Joachim Lukas die Ehrengabe des Landkreises Erlangen-Höchstadt, das Schlesierkreuz und die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Im Haus der Heimat Nürnberg engagierte er sich ab 2001 bis zu seinem Tode als Vorstandsmitglied, u.a. sechs Jahre als stellvertretender Vorsitzender, wobei er schwerpunktmäßig die Niederschlesier vertrat, und war von 2005 bis 2015 Sprecher des Arbeitskreises „Geschichte und deutsche Ostsiedlungen“ im Haus der Heimat. Mit seinem Tod am 22.02.2019 verlieren wir neben einem Zeitzeugen und sehr engagierten Mitstreiter ein wertvolles Mitglied unserer Gemeinschaft.

Ruhen Sie in Frieden, Herr Joachim Lukas!


 

1921-2017

Dr. phil. Sieghard Rost

wurde am 7.11.1921 im hinterpommerschen Woldysch Tychow/Kreis Belgard geboren. Nach dem Abitur in Köslin/heute Koszalin wurde er umgehend zum Kriegsdient eingezogen, den er hauptsächlich an der Westfront ableistete. Zur Eheschließung 1944 konnte er letztmals in seine alte Heimat zurückkehren. Nach dem Krieg studierte Rost Geschichte, Deutsch und Erdkunde an der Universität Erlangen und promovierte dort und trat in den bayerischen Schuldienst ein, wo er es bis zum Leitenden Oberstudiendirektor schaffte. 1966 – 1970 war er Stadtrat in Nürnberg, 1970-1990 Mitglied des Bayerischen Landtags. Rost trug maßgeblich zum Aufbau des Studios Franken des Bayerischen Rundfunks in Nürnberg bei und war ein wichtiger Förderer der Nürnberger Symphoniker. Seine Erfahrungen im Schuldienst und in der Politik nutzte er für den Brückenbau in die alte Heimat. Er initiierte Schulpartnerschaften und förderte den kulturellen Austausch, weckte bei den Bewohnern Köslins und vieler Gemeinden des ehemaligen Heimatkreises Belgard, aber auch in Franken und Bayern das Interesse für das gesamtdeutsche Kulturerbe und die gemeinsame Geschichte. Rost war von 1972-1998 Mitglied im Rundfunkrat des Bayerischen Rundfunks, er war Vorsitzender des Präsidiums Haus des Deutschen Ostens München, Initiator für die Gründung des Hauses der Heimat Nürnberg 1998 und Vorstandsmitglied des Vereins „Haus der Heimat e.V.“ Nürnberg von 1995-2001. Von 1977-1987 war er Landesvorsitzender der Union der Vertriebenen in der CSU. Dr. Sieghard Rost war Autor von Geschichtsbüchern für Gymnasien und Autor der Bücher: „Meine Heimat Pommern“, „Zeitzeuge-Reflexionen zur deutschen Nachkriegsepoche“ und „Wahrheitssuche in Geschichte und Politik“. Mit seinem Tod am 24.04.2017 verlieren wir neben einem Zeitzeugen und engagierten Mitstreiter ein wertvolles Mitglied unserer Gemeinschaft.

Ruhen Sie in Frieden, Herr Dr. Sieghard Rost!

 


Josef Wyschkon

1927 – 2016

Josef Wyschkon,

am 14.03.1927 in Ratibor in Oberschlesien geboren, wurde als junger Soldat beim Kampf um die Festung Breslau schwer verletzt und litt bis zu seinem Lebensende unter diesen Wunden. Er kam mit seiner Familie in den 1960-er Jahren nach Nürnberg, wo er bis zu seinem Ruhestand 1991 in der „Gesellschaft für Konsumforschung“ (GfK) als Leiter der Buchhaltung und Prokurist arbeitete. Josef Wyschkon war aktives Mitglied der Landsmannschaft der Oberschlesier e.V. Nürnberg, für die er zusammen mit seiner Frau Christine viele Reisen und Kontakte nach Ratibor, Breslau, Oppeln und von Oberschlesien nach Franken organisierte. 1995 war er Mitbegründer des Vereins „Haus der Heimat (HdH) e.V.“ Nürnberg und Kassenwart des Vereins bis 2001, danach Beisitzer im Vorstand, wo er bis 2010 die Oberschlesier vertrat.
Mit seinem Tod am 23.12.2016 verlieren wir neben einem Zeitzeugen und engagierten Mitstreiter ein wertvolles Mitglied unserer Gemeinschaft.

Ruhen Sie in Frieden, Herr Josef Wyschkon!

 

 

1931-2015

1931-2015


Erich Leier,

am 18.01.1931 in Löchau im Sudetenland geboren, war Mitglied der Egerländer Gmoi Nürnberg und vertrat diese in den Arbeitskreisen des Hauses der Heimat e.V. Nürnberg „Kultur und Soziales“ wie auch „Öffentlichkeitsarbeit“.
Es war ihm eine Herzensangelegenheit, das Egerland mit seiner Landschaft, seinen Menschen und seiner Geschichte in Nürnberg bekannt zu machen und die Landsleute für gemeinsame Veranstaltungen zu begeistern. Im Haus der Heimat e.V. Nürnberg war Erich Leier Mitglied seit 2000 und von 2001 bis zu seinem Tode Beisitzer im Vorstand, wo er die Egerländer und Sudetendeutschen vertrat.
Mit seinem Tod am 18.02.2015 verlieren wir neben einem Zeitzeugen und kulturell bis ins hohe Alter sehr engagierten Mitstreiter ein wertvolles und tatkräftiges Mitglied unserer Gemeinschaft.

Ruhen Sie in Frieden, Herr Leier!

1936-2013

1936-2013


Peter Stanek,

am 01.02.1936 in Breslau geboren, wurde 1945 wegen der anrückenden Front von seinen Eltern getrennt und nach dem Krieg über den Rot-Kreuz Suchdienst wieder gefunden. Er kam nach Weißenburg, ging dort zur Schule, studierte in München Rechtswissenschaften und wurde Leiter der Rechtsabteilung bei einem Versicherungskonzern.
Schon seit vielen Jahren Mitglied in der Landsmannschaft Schlesien Weißenburg, übernahm er 2009 den Vorsitz, wurde 2011 stellvertretender Landesvorsitzender der LM Schlesien in Bayern und Vorstandsmitglied des Vereins „Haus der Heimat“ e.V. Nürnberg, wo er auch Mitglied des Arbeitskreises „Kultur und Soziales“ wurde.
Besonderes Engagement aber galt der Stiftung Schlesien. Bayern – MMIX, die 2009 aus der Taufe gehoben wurde. Peter Stanek bemühte sich um Häuser und Räume, da er der Stiftung ein Gesicht geben wollte, um Schlesien dauerhaft darstellen zu können. Im April 2013 wurde er für seine Verdienste in Treuchtlingen mit der höchsten Auszeichnung der Landsmannschaft Schlesien, dem „Schlesierkreuz“ ausgezeichnet und zugleich wurde er zum Ehrenmitglied der LM Schlesien in Bayern ernannt.
Am 15.10.2013 riss ihn der Herztod mitten aus dem Leben.
Wir verlieren ein wertvolles und geschätztes Mitglied des Vereins: Peter Stanek hat sich um Schlesien verdient gemacht und damit auch der Gemeinschaft der Vertriebenen unschätzbare Dienste erbracht, wofür ihm großer Dank gebührt.

Ruhen Sie in Frieden, Herr Peter Stanek!

1941-2013

1941-2013


Klaus Rudolf Kutscha,

am 17.07.1941 in Beuthen in Oberschlesien geboren, war Mitglied der Landsmannschaft der Oberschlesier e.V. Nürnberg und vertrat diese im Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit des Hauses der Heimat e.V. Nürnberg. Es war ihm eine Herzensangelegenheit, Oberschlesien mit seiner Landschaft, seinen Menschen und seiner Geschichte in Nürnberg bekannt zu machen und die Landsleute für gemeinsame Veranstaltungen zu begeistern. Im Haus der Heimat e.V. Nürnberg war Klaus Rudolf Kutscha Mitglied seit 2006 und von 2010 bis zu seinem Tode Beisitzer im Vorstand, wo er die Oberschlesier vertrat. Mit seinem Tod am 27.09.2013 verlieren wir neben einem Zeitzeugen und kulturell engagierten Mitstreiter ein wertvolles und ideenreiches Mitglied unserer Gemeinschaft.

Ruhen Sie in Frieden, Herr Kutscha!

1933-2012

1933-2012


Anke Geiger

wurde 1933 in Hamburg geboren und kam nach mehreren Lebensstationen nach Nürnberg, wo sie sich in mehreren Gremien ehrenamtlich engagierte, z.B. im Bundesvorstand und LV Bayern des Evangelischen Frauenbundes, in den Ev. Arbeitsgemeinschaften zur Förderung von Medienkompetenz sowie der Ev. Haushaltsführungskräfte oder im Freundeskreis Haus für Mutter und Kind Fürth.

Im Haus der Heimat e.V. Nürnberg war sie Vorstandsmitglied von 1999-2007 und darüber hinaus auch Mitglied des Arbeitskreises „Geschichte und Deutsche Ostsiedlungen“. Anke Geiger hat nicht nur das Vermächtnis ihres Mannes Johannes Geiger, Gründungsmitglied des Fördervereins Haus der Heimat e.V. Nürnberg weitergeführt, sondern war mit Herz und Seele dabei, obwohl sie keine Heimatvertriebene war, und hat viele gute Ideen eingebracht.

Der Vorstand und die Geschäftsleitung des Hauses der Heimat Nürnberg trauern um Anke Geiger. Die Begegnungen mit ihr waren für uns alle bereichernd, wir schätzten ihren Rat und ihre Meinungen, ihre Freundlichkeit und Kompetenz. Mit Ihrem Tod am 27.01.2012 verlieren wir ein aktives Mitglied des Hauses der Heimat Nürnberg.

Dankbar werden wir uns ihrer erinnern!

1927-2011

1927-2011


Dr. Gottfried Garbe,

am 02.08.1927 in Gnadenfrei bei Reichenbach in Niederschlesien geboren, war Mitglied im Schlesierbund Nürnberg e.V. und vertrat diesen im Arbeitskreis Kultur des Hauses der Heimat e.V. Nürnberg.

Er war Lehrer und sah es als seine Herzensangelegenheit an, Schlesien mit seiner Landschaft, seinen Dichtern und Musikern seinen Schülern nahe zu bringen. Mit vielen Vorträgen z.B. über Eichendorff, Gerhart Hauptmann und die Geschichte Schlesiens wollte er Botschafter seiner geliebten Heimat sein.

Im Haus der Heimat e.V. Nürnberg war Dr. Gottfried Garbe Mitglied seit 1997 und von 2001 bis 2007 Beisitzer im Vorstand. Hingebungsvoll widmete er sich den Aktivitäten im Haus der Heimat.

Mit seinem Tod am 12.03.2011 verlieren wir neben einem Zeitzeugen und kulturell sehr engagierten Mitstreiter ein wertvolles und geschätztes Mitglied unserer Gemeinschaft.

Dankbar werden wir uns seiner erinnern!

1940-2010

1940-2010


Ingrid Fröhlich,

am 28.10.1940 in Leobschütz/Oberschlesien geboren, war Mitglied im Schlesierbund Nürnberg e.V. und übernahm als stellvertretende Vorsitzende Verantwortung in dessen Vorstand, in dem sie vor allem für das interne Informationsblatt verantwortlich zeichnete, das regelmäßig erschien und das rege Leben des Schlesierbundes mit den vielen Veranstaltungen und Fahrten dokumentierte.

Im Haus der Heimate.V. Nürnberg stellte sie sich im Jahr 2004 als Kassenwartin zur Verfügung und bekleidete es gewissenhaft bis zu ihrem Tod.
Sie war sowohl bei den Schlesiern, als auch im Haus der Heimat ein wertvolles Vorstandsmitglied, das nicht nur zuverlässig mit Rat und Tat wirkte, sondern auch bestrebt war, immer ausgleichend zu agieren und widerstrebende Parteien zueinander zu bringen.

Darüber hinaus engagierte sie sich auch im Aussiedlerbeirat der Stadt Nürnberg und vertrat dort couragiert die Interessen der ostdeutschen Heimatvertriebenen.

Mit ihrem Tod am 18.03.2010 verlieren wir neben einer Zeitzeugin ein wertvolles und zuverlässiges Mitglied unserer Gemeinschaft. Sie wird uns sehr fehlen.

Dankbar werden wir uns ihrer erinnern!

1924-2004

1924-2004


Dr. Phil. Ernst Christian

wurde am 17.12.1924 im Banater Ulmbach/Neupetsch geboren und gleich nach dem Abitur 1944 zum Wehrdienst eingezogen, wonach er später in Österreich und ab 1957 in Nürnberg lebte.

Neben einer eindrucksvollen beruflichen Laufbahn und Empfang bedeutender Auszeichnungen, blicken wir auf eine sehr umfangreiche ehrenamtliche Tätigkeit Dr. Christians zurück. Er war:

1947-1953 Obmann der katholischen Studenten aus Rumänien in Graz, Österreich

1954 Gründungsmitglied und 1981-1990 Vorsitzender der Heimatortsgemeinschaft Ulmbach

1977-1997 Vorsitzender der Landsmannschaft der Banater Schwaben Nürnberg

1978-1999 Aussiedlerreferent im Bundesvorstand der Landsmannschaft der Banater Schwaben, zeitweilig auch geschäftsführender Bundesvorsitzender

1978-2000 Sozialreferent im Bund der Vertriebenen (BdV) Nürnberg, ab 1987 Vorsitzender

1995-1997 Mitglied des Bundesverbandes der Vertriebenen, zuständig für Aussiedlerfragen

1997-2000 Mitglied des BdV- Beirates des BMI, des Kuratoriums der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen sowie des Stiftungsrates der Konrad Adenauer Stiftung für Flüchtlinge und Vertriebene.

1984-1990 Gründungsmitglied und Vorsitzender des Aussiedlerbeirats bei der Stadt Nürnberg

Dr. Ernst Christian förderte die Ansiedlung von über 20.000 Banater Schwaben im Großraum Nürnberg, setzte sich für das Bleiberecht von Härtefällen ein und errichtete mehrere ehrenamtliche Aussiedlerberatungsstellen in Nürnberg. 1989 war er Gründungsmitglied und danach im Vorstand des Hilfswerks der Banater Schwaben, gründete 1980 die Banater Jugendtanzgruppe Nürnberg und wirkte auch als Schöffe beim Amtsgericht Nürnberg (1985-1988) sowie beim Verwaltungsgericht Ansbach (1989-1992)

1995-2000 Gründungsmitglied des Fördervereins Haus der Heimate.V. Nürnberg und dessen Vorsitzender, sowie ehrenamtlicher Leiter des Hauses der Heimat (1998-2000).

1984 wurde Dr. Ernst Christian die Goldene Ehrennadel des Bundes der Vertriebenen, 1986 das Bundesverdienstkreuz am Bande und 2004 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen.

Er starb am 24.12.2004. Horst Göbbel, Vorstandssitzender des HdH seit 2000 schrieb am 29.12.2004 in seinem Nachruf u. a.: „Dr. Ernst Christian, eine starke Persönlichkeit mit großer Ausstrahlung, ein gebildeter, ein prinzipienfester, ein kompetenter Mensch und Freund, hat sich treu zu seiner Banater und Nürnberger Heimat ebenso wie zur großen Gemeinschaft der deutschen Vertriebenen und Aussiedler bekannt. Er war tatkräftig, mutig, furchtlos. Er war aktiv und zielstrebig, konnte – hartnäckig wie er war – schwierige und komplexe Aufgaben vorantreiben und ließ nicht locker, bis tragbare Ergebnisse zu verzeichnen waren.

Lieber Ernst, Dein unermüdliches Wirken für das Zustandekommen und für die entscheidende höchst erfolgreiche Arbeitsaufnahme des Hauses der Heimat Nürnberg hat Früchte getragen und wir verneigen uns vor dieser großen Leistung.“

Dankbar werden wir uns seiner erinnern!

1929-1999

1929-1999


Johannes Geiger,

geboren am 20.09.1929, lenkte ab 1987 die Geschicke der Union der Vertriebenen in seiner Heimatstadt Nürnberg, obwohl er selbst kein Heimatvertriebener war. Als Gymnasiallehrer für Deutsch kam er an den Leistungen der Deutschen aus dem Osten nicht vorbei und als Geschichtslehrer kannte er die ganze deutsche Geschichte sowie deren europäischen Zusammenhang.

Die Wirren der 68er Bewegung und das Ende des Prager Frühlings 1968 veranlassten ihn zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Kommunismus. 1978 übernahm er den Vorsitz des Arbeitskreises Deutschland und Ostpolitik. Bereits ab der Mitte der 80er hatte er als CSU-Ortsvorsitzender für Langwasser regen Kontakt mit Russlanddeutschen, denen er nach Kräften half.

1995 war er Gründungsmitglied des Fördervereins Haus der Heimate.V. Nürnberg und wurde dessen stellvertretender Vorsitzender. Er setzte sich mit bewundernswerter Ausdauer, Sachverstand und viel Herzblut dafür ein, dass 1998 das Haus der Heimat in Nürnberg-Langwasser gebaut wurde.

Zur Bedeutung des Hauses sagte er 1997: „Und hier sollte in der ehemaligen Lagerstadt durch ein solches Haus und durch ein Mahnmal zum Ausdruck gebracht werden, was das Schicksal der Vertreibung bedeutet und wie die Vertriebenen mitgeholfen haben unsere Stadt und den Freistaat zum modernsten Gemeinwesen Europas aufzubauen. Es wird ein offenes Haus sein, das vor allem der Integration der jungen Generation dienen soll…“

Tragisch, dass es Johannes Geiger nicht vergönnt war, das Aufblühen des von ihm mitinitiierten Hauses zu erleben: er verstarb am 22.11.1999.

Dankbar werden wir uns seiner erinnern!